Olileanya

...ist ein gemeinnütziger, eingetragener Verein, der gegründet wurde, um hilfebedürftige Kinder und Jugendliche im Südosten von Nigeria zu unterstützen und zu fördern. 

In ihm können sich Menschen unabhängig von Alter, Religionszugehörigkeit und Nationalität zusammenschließen. 

Die Spenden kommen zu hundert Prozent bei den vorgesehenen Empfängern an, da keinerlei Verwaltungskosten anfallen. 

Die sich durch die Vereinsarbeit ergebenden Tätigkeiten werden ausschließlich ehrenamtlich erbracht. 

Das größte Projekt und die langfristig wichtigste Aufgabe von Olileanya e.V. ist die finanzielle und organisatorische Unterstützung der Vor-Ort-Arbeit in Emene/Nigeria von Gabi Ayivi (siehe Seite Projekte und Vor Ort in Nigeria).

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+ + + + +  Die aktuelle Situation in Nigeria + + + + +

Seit Jahren wird die Neuwahl des Präsidenten vorbereitet. Es wurde damit begonnen, Wahlkarten für all diejenigen zu erstellen, die noch keine solche Berechtigung zur Teilnahme an der Wahl hatten. Dafür wurde die Schaffung einer NIN kreiert, der National Idendity Number. Obwohl mit dieser Aktion vor mehr als einem Jahr begonnen wurde, haben Hunderttausende bis heute Ihre Berechtigung nicht in Händen. Viele Wählerstimmen werden verlorengehen. Wie zu erwarten, geht es heiß her im Kampf um diese Stimmen. Für das Land wäre es wünschenswert, dass die Arbeiterpartei gewinnt. Deren Kandidat, Peter Obi, hat den Ruf, nicht korrupt zu sein. Er hatte bereits das Amt des Governors im Nachbarstaat von Enugu, Anambra-State, inne, wo er sehr gute Arbeit geleistet hat.


Film: Nicht abgeholte Wahlberechtigungskarten



Teileinführung der neuen Währung:

Im Oktober 2022 wurde bekannt gegeben, dass die alte Nairawährung teilweise ersetzt wird. Neu gestaltet werden 1.000 Naira, 500 Naira und 200 Naira. 100 Naira, 50 Naira und 10 Naira bleiben erhalten, wobei 10 Naira gerade mal 0,025 Euro wert sind. Münzgeld ist total vom Markt verschwunden.

Diese Änderung sollte zum 01.02.2023 wirksam werden. Bis dahin bestand die Möglichkeit, alte Währung, die teilweise in riesigen Mengen bis heute zu Hause gehortet wird, bei den Banken einzuzahlen.

Die Zentralbank von Nigeria hat 3 Billionen Naira der neuen Währung drucken lassen und in Umlauf gebracht. Seit zwei Wochen fragen sich die Menschen: Wo ist dieses Geld geblieben? Die Banken geben an, auf leeren Tresoren zu sitzen, kein Geld erhalten zu haben. Es gilt als gesichert, dass die Scheine absichtlich zurückgehalten werden, um die Menschen zu einer bargeldlosen Handhabung zu zwingen. Dies kann in Nigeria auf keinen Fall funktionieren. Viele Menschen haben kein Mobil-Telefon, viele sind Analphabeten, können mit dieser neuen Methode nicht umgehen. Die Banken-Apps sind ständig überlastet, Überweisungen können deshalb nicht durchgeführt werden usw.. Das System kollabiert seit Tagen. Die Menschen können bei der Bank kein Geld abheben, weil es angeblich keines gibt. Vor den Banken bilden sich große Gruppen, um an den Geldautomaten zu warten, bis Geld angeliefert wird. Zum Teil schlafen die Menschen vor den Banken, es kommt zu Randale zwischen Bankangestellten, Bankkunden und der Polizei. Die Stimmung ist extrem aufgeheizt.

Die Menschen können auf den lokalen Märkten nicht mehr einkaufen, weil die meisten Marktfrauen keine ATM-Maschine haben. Hildegard Ebigbo, unsere Schulleiterin, hat in den verschiedenen Wohnheimen der Schule 125 Kinder leben, die jetzt nicht mehr versorgt werden können.

Film: Verrottete Geldscheine im Wert von 6 Milliarden Naira. Des Geld wurde vermutlich in eine Container oder einem Bunker gelagert. Über Jahre hinweg. Jetzt ist es wertlos.


Wir haben das Glück, dass wir über Jahre hinweg auf unserem Markt in Emene bei den gleichen Marktfrauen eingekauft haben und dort bekannt sind. Sie wissen um die Problematik und haben sich bisher bereit erklärt, dass wir unsere Schulden bezahlen, wann immer wir Bargeld haben. Ohne dieses Entgegenkommen würden wir beim Kauf lokaler Lebensmittel völlig stranden.

Spar und ShopRite, die beiden großen Einkaufszentren in Enugu, verkaufen diese Produkte nicht. Zu ihnen gehe ich einmal wöchentlich, um Frischmilch, Milchpulver, Ovomaltine, Öl und andere Artikel zu kaufen, die ich wiederum auf dem Markt nicht bekomme.

Um dem totalen Chaos zu entgehen, hat die Regierung angeordnet, dass bis zum 10.02. noch mit der alten Währung bezahlt werden kann. Ab dem 11.02. soll damit endgültig Schluss sein, wie heute, 08.02.2023, durch Gerichtsbeschluss bestätigt wurde. Wir selbst haben seit zwei Wochen nur drei Mal Bargeld im Haus gehabt, weil auf der Bank nichts zu bekommen war. Selbst Brot haben wir per Überweisung bezahlt.

Das Gleiche Vorgehen gilt für unsere Tankstelle: dort können wir nach wie vor die Tankfüllung für den Schulbus und den Kanister, mit dem wir den Generator füllen, per Banküberweisung bezahlen. Diese wird über das Mobil-Telefon vorgenommen. Wir bleiben so lange vor Ort, bis die Überweisung abgeschlossen ist und wir dem Tankstellenbesitzer die Einzahlung auf sein Konto nachweisen können. Je nach Verfügbarkeit von Internet kann das sehr schnell gehen oder längere Zeit in Anspruch nehmen.

Links: Eine Bank in Ibadan wird demoliert

Rechts: Tragisch komisch: Mit Kochgaszylinder, Kochtopf und Matratze zur Wache vor der Bank. So lange, bis er Geldf bekommt.

Unten links : Zerstörte Geldautomaten
Unten rechts: Krawall innerhalb der Bank






















So kommen wir im Moment noch über die Runden. NOCH....

DENN...

Als ob dies für sich genommen nicht ausreichend wäre, um die ohnehin explosive Stimmung noch weiter aufzuheizen, kam es am 06.02.2023 zur ...

Androhung von Schließung aller Tankstellen.

Um das Fass zum Überlaufen zu bringen, wurde die Ankündigung verbreitet, dass alle Tankstellen des Landes aufgefordert werden, ab sofort kein Benzin mehr zu verkaufen. Wenn dies umgesetzt wird, steht Nigeria still. Niemand kommt zur Arbeit, niemand kommt zur Schule, es können keine Güter mehr transportiert werden – weder Lebensmittel noch andere Materialien.

Im Moment wurde diese Androhung noch nicht umgesetzt. Man kann immer noch tanken, wenn auch zu extrem hohen Preisen. Aus Lagos allerdings ist zu vernehmen, dass dort bereits jetzt der Handel darniederliegt.

So wird ein Land Schritt für Schritt innerhalb kürzester Zeit demoliert – durch richtungslose Politiker, die sich so kurz vor dem Ende ihrer Amtszeit kein Bein mehr ausreißen, durch korrupte Bankmanager, durch die korrupte Ölindustrie. Ein Land, das ohnehin am Boden liegt.

Den Kindern geht es trotz alledem gut, sie würden die Folgen erst zu spüren bekommen, wenn die Schulen geschlossen werden müssten, weil kein Schulbus mehr fahren kann, weil keine Lehrkräfte mehr zur Arbeit kommen könnten. Die Jüngeren fühlen sich auch durch den sit-at-home-Montag nicht beeinträchtigt, für sie ist es ein schulfreier Tag mehr in der Woche.



Falls Sie an der weiteren Entwicklung interessiert sind, müssen Sie in den Nachrichten gezielt suchen. Andere Ereignisse stehen seit Monaten verständlicherweise im Vordergrund, da ist Nigeria nur eines von weiteren Übeln. Wenn sich der Zorn aber einmal Bahn brechen würde, würde Nigeria in einem Blutbad enden. Noch sind die Menschen überwiegend geduldig. Wenn eine bestimmte Marke aber überschritten wird, heißt es „enough is enough“. Und dann gnade uns Gott.

Bild: Stiller Protest


Emene, 08.02.2023

Gabriele Ayivi


Nachtrag:
Heute wurde bekannt, dass private Investoren Benzin von außerhalb Nigeria einkaufen und beabsichtigen, dieses Benzin ab nächste Woche verbilligt zu verkaufen. Wenn diese Planung umgesetzt werden kann, laufen die perfiden Absichten der „Independent Petroleum Marketers Association of Nigeria“ ins Leere. Ein Grund, Hoffnung zu schöpfen. 




+ + + + + +  21. Dezember 2022    + + + + 

Wegen der vorweihnachtlichen Turbulenzen mit zahlreichen Feiern in der Schule und im Freundeskreis hatte ich es nicht geschafft, die Fotos für die Foto-Galerie zusammenzusuchen, wollte dies vorgestern Abend erledigen. Dann war der Sonntag erneut so vollgepackt, dass ich es auf Dienstag verschieben musste. Und gestern dann trat eine so sensationelle Nachricht ein, dass ich froh war, noch nichts weggeschickt zu haben. Wir haben gestern den Bescheid des Deutschen Blindenhilfswerks bekommen. Nach fast genau 19 Monaten und umfassender Korrespondenz wurde unser Antrag auf Unterstützung bei der Fertigstellung des Gebäudes der neuen Augenklinik positiv entschieden. WIR BEKOMMEN DIE GELDER UND KÖNNEN WEITERMACHEN. Ich bin überglücklich und unendlich dankbar, muss mich allerdings erst mal sortieren. Gott sei Dank habe ich nach Abfahrt fast aller Kinder in ihre Dörfer ab morgen ein paar ruhige Tage vor mir, in denen ich über die weitere Planung nachdenken kann. Ein großes Dankeschön geht natürlich nach Duisburg zum Gremium der Entscheider. Endlich können wir entsprechende Anfragen aus der Bevölkerung, wann die Ambulanz denn nun fertig gestellt und in Betrieb genommen werde, positiv beantworten. 


Emene, 21.12.2022 Gabi Ayivi


+ + + + + +  08. Dezember 2022    + + + + 

Ein neuer Rundbrief von Gabi Ayivi. Folgen Sie dem Link.



+ + + + + +  14. November 2022    + + + + 

Der OLILEANYA-Kalender 2023 ist fertig und kann ab sofort bestellt oder abgeholt werden.





+ + + + + +  25. Mai  2022    + + + + 

Ein neuer Rundbrief von Gabi Ayivi. Folgen Sie dem Link.





Ergänzung zum letzten Rundbrief vom Mai 2021

Es gibt gute Nachrichten zur Situation der kleinen Aira
sowie zu Afam und Emmanuel.



+ + + + + +  24. Mai 2021  + + +  + 

Ein neuer Rundbrief von Gabi Ayivi. Folgen Sie dem Link.






+ + +  10. J u n i   2 0 2 0 + + + 

Ein Brief von Gabi Ayivi aus Nigeria





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Link zum Zeitungsartikel über das 

Benefizkonzert zu Gunsten von OLIEANYA e.V. am 9.11. in Rottweil

www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.rottweil-eine-hommage-an-große-vibraphon-virtuosen






2.12.2018
Grüße von Gabi Ayivi und dem Gospel-Chor Ifunanyachukwu aus Nigeria.
"Es ist Sitte im Igbo-Land, einen neuen Monat zu feiern. Wer weiß, ob wir den nächsten erleben. Der November war gut. Für einige von uns ausgesprochen erfreulich."





+ + +  10. November 2018   + + + 

Ein neuer Brief von Gabi Ayivi aus Emene / Nigeria.
Lesen sie HIER


+ + +  31. Mai 2017 + + +

Frau Isabelle Keinath hat als „frisch gebackene“ Hebamme 7 Wochen in Emene/Nigeria verbracht. Ihren Erlebnisbericht finden sie hier.


+ + +  30. Mai 2017 + + +

In der TAZ ist heute ein lesenswerter Artikel mit dem Titel 
50 Jahre Unabhängigkeitserklärung -
Der Traum von Biafra

erschienen.


+ + +  27. Dezember  2016  + + +

Artikel aus dem Schwäbischen Tagblatt vom 23.12.2016


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Grundsätzliches zum Thema Patenschaft 

Aufgrund der in den letzten 1 ½ Jahren im Rahmen der Versorgung der Kinder im Hause Nno gemachten Erfahrungen möchte ich zum Thema „Patenschaften“ und den entstehenden Kosten auf folgende Umstände hinweisen:

Wie ich vielfach feststelle, werben große Organisationen mit sehr geringen monatlichen Zahlungen darum, eine Patenschaft für ein Kind in Afrika zu übernehmen. Mit z.T. 1 Euro täglich könne man ein Kind und seine Umgebung kleiden, ernähren, medizinisch versorgen und zur Schule schicken. Ich weiß nicht, wie solche Organisationen arbeiten; OLILEANYA ist auf jeden Fall nicht in der Lage, derartige „Billigangebote“ zu machen. Deshalb bieten wir an, eine Patenschaft auf mehrere Schultern zu verteilen. Wenn wir den Monatsbetrag von mindestens 50 Euro pro Kind erreicht haben, können wir die entsprechenden Spender zusammenfassen und das Geld für „ihr“ Kind verwenden.

Bei chronisch kranken Kindern steht man (vermutlich nicht nur in Nigeria) vor einer besonderen Herausforderung: eine erfolgreiche Versorgung im gesundheitlichen Bereich kann nur bei einer das „normale Maß“ übersteigenden Ernährung sichergestellt werden. Das heißt im Klartext, dass wir vom hierzulande üblichen Nahrungsangebot deutlich abweichen. Wir bieten eine abwechslungsreiche Kost an mit Reis, viel Gemüse, Salat, Obst, Fisch und – 1mal wöchentlich – Fleisch, und dies in drei Mahlzeiten täglich. Wer möchte, bekommt Müsli, Joghurt und Frischmilch. All das ist in Nigeria extrem teuer. Die Trinkwasserversorgung erfolgt nur über versiegelte Flaschen, nicht aus dem Wasserhahn. Allein die Kosten für diesen Posten übersteigen den Zuschuss für ein Kind: nahezu 60 Euro monatlich. Grundsätzlich steigen die Preise seit dem Frühjahr täglich, ein Ende ist nicht abzusehen. Vor allem vor Weihnachten werden die Händler nochmals versuchen, ihren Schnitt zu machen.

Nach 1 ½ Jahren steht fest: diese Praxis bewährt sich. Die antiretrovirale Medikation kann nur bei guter Ernährung wirksam werden. Alle Kinder haben deutlich an Gewicht zugenommen und sind stark gewachsen. Die Laborwerte haben sich entweder nachhaltig verbessert bzw. sich auf einem akzeptablen Niveau eingependelt. Chronische Infekte als Begleiterscheinung von HIV oder nach einer Amputation mit Wundheilungsstörungen sind selten geworden, wir sind nicht mehr Stammkunde bei Kinder- und HNO-Ärzten bzw. beim Chirurgen. Während der letzten 18 Monate trat nur einmalig ein Malaria-Schub auf.

Ich möchte diese Aussage durch ein Beispiel belegen:

Gewichtszunahme (mit Schwankungen) 

  • von Juni 2015 – Ende Oktober 2016: 10 kg

Wachstum im gleichen Zeitraum: 12 cm

Viruslast (Norm 200 - 500): 

  •  April 2016: 23.741 IE/ml
  • September 2016: 1.244(!) IE/ml

(ein Ausgangswert von Juni 2015 steht nicht zur Verfügung)


Helferzellen (Norm 500 – 1.500)

  • Mai 2015: 31 c/mm³,
  • Mai 2016: 146 c/mm³,
  • Sept. 2016: 255 c/mm³

Ich denke, diese Zahlen sprechen für sich. Die übrigen HIV-positiven Kinder befanden sich nicht in einem derart besorgniserregenden Zustand, aber auch bei ihnen ist eine kontinuierliche Verbesserung der Situation festzustellen.

Die Paten können sich laufend nach dem aktuellen persönlichen Zustand ihres Patenkindes erkundigen, sei es nun im gesundheitlichen oder schulischen Bereich. Ich versorge Sie sehr gerne mit Bildmaterial. Zum Ende des Schultrimesters werden die Ergebnisse „deutschlandtauglich“ aufbereitet und zur Kenntnis gebracht. Auch auf diesem Sektor sind gravierende Erfolge festzustellen.

Grundsätzlich möchte ich betonen: die Kinder, die bei uns leben, werden nicht aus ihrem Familienverband herausgerissen und in eine vergleichsweise privilegierte Situation verbracht, die von ihrer traditionellen Lebensform weit entfernt ist. Vielmehr handelt es sich überwiegend um HIV-positive Voll- oder Halbwaisen aus ärmsten Verhältnissen, die durch ihre Erkrankung von Verwandten nicht (mehr) versorgt werden können oder wollen. In allen Fällen werden sie von Angehörigen gebracht, die froh sind, die Last abgeben zu können. Ohne Hilfe von außen hätten sie wenig Chancen, das Erwachsenenalter zu erreichen.

Gabi Ayivi, November 2016

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+ + + 22. Februar   2016 + + +

Ein aktuelles Interview mit Gabi Ayivi zur Verleihung des "Sonderpreis Lebenswerk“  finden Sie HIER




+ + + 15. Januar 2016 + + +

Das „Schwäbische Tagblatt“, Tübingen, hat heute einen ganzseitigen Artikel über Gabi Ayivi und OLILEANYA e.V. veröffentlicht. Lesen Sie hier.





+ + + 5. Dezember  2015 + + +

„Sonderpreis Lebenswerk“ für Gabi Ayivi

Gabi Ayivi, der ersten Vorsitzenden von OLILEANYA e.V., wurde am 4.12.15 von der baden-württembergischen Sozialministerin Katrin Altpeter der diesjährige „Sonderpreis Lebenswerk“ verliehen. Lesen Sie hierzu mehr.